Donnerstag, 12. Juli 2012

A bissle

Diese Schwaben sind schon ein putziges Völkchen.
Die zwei Fahrgäste hatte ich schon nach dem ersten Satz als solche erkannt, sagte aber nichts weiter dazu. Als wir hinter einem dieser BVG Busse herzuckelten mit der Baden-Württembergischen Tourismuswerbung

"Wir können alles, ausser Hochdeutsch."

machte ich sie darauf aufmerksam:

"Sehen Sie, so wirbt ihre Landesregierung hier in Berlin."
"Ach, des hennse glei erkannt?"
"War nicht soo schwer."

Die beiden waren ein nettes Pärchen und als ich mich dann als ehemaligen Landsmann geoutet hatte, kam sogar eine gute Atmosphäre auf.

Wir waren auf dem Weg nach Prenzlauer Berg und ich versuchte ihnen die dortige Unbeliebtheit ihrer Landsleute zu erklären. [bla, bla, bla...] Und irgendwann habe ich wohl ein Stichwort für ihn geliefert:

"Ja ja, Der Schwabe isch halt a bissle weltoffen."

Mir war nicht ganz klar, ob er sich der Komik dieser Formulierung eigentlich bewusst war, auf jeden Fall habe ich beinahe ins Lenkrad gebissen vor Lachen. Weltoffen. Aber wohlgemerkt, bloß a bissle.

Aber da nun endgültig gute Stimmung im Auto war, legte er noch einen nach:

"Wissen Sie, warum eine Schwäbin nie einen Tanga tragen würde?"
"Äh nö"
"Weil man aus dem keinen Putzlappen machen kann."

Über a bissle Selbstironie verfügen sie ja.





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