Mittwoch, 30. Juni 2010

Stadtrundfahrt mit Kreuzberg-Feeling

Ausnahmsweise mal eine Geschichte aus zweiter Hand.

An einem der letzten Wochendtage - mal wieder am Adlon - trat einer der Doormen an die Taxihalte und sprach jeden Taxifahrer einzeln an. Bei mir angekommen, wusste ich schon, das ist was kompliziertes.
"Sprechen Sie englisch?" 
Ich musste grinsen: "Ja, aber wenn Sie jemanden suchen, der eine ausführliche Stadtrundfahrt mit exakten Angaben von Jahreszahlen mit Erläuterungen in fließendem englisch... ich glaube, da muss ich passen."
Er ging weiter und kam kopfhängend wieder zurück und flüsterte mir zu: "Der geht mir eh' auf den Keks. Zuerst wollte er großes deutsches Auto. Als wir ihm dann einen 7er BMW zu Verfügung gestellt hatten (Das Adlon hat einen eigenen Limousinen-Service), musste es auf einmal ein Mercedes sein. Als der dann kam, sprach ihm der Fahrer nicht gut genug englisch."

Ich musste sofort an meinen Kollegen Q. aus der Firma denken, der auch sehr oft am Adlon steht. Der spricht englisch, da fallen mir die Ohren ab. Ausserdem hat er wohl früher schon mal als Stadtführer gearbeitet und, wie soll ich es ausdrücken, ein sehr gesprächiger und kommunikativer Typ. Ich schaute die Reihe nach hinten, konnte ihn aber nicht entdecken. Ausserdem hatte ich ihn schon mehrere Wochen lang nicht mehr getroffen. Vielleicht Urlaub? Genau in diesem Moment kommt er um die Ecke! Genau der richtige Mann, zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort. Sie sprachen kurz miteinander und düsten los.

Letztes WE habe ich ihn dann wieder getroffen und ihn auf diese Stadtrundfahrt angesprochen.
"Bei solchen Leuten ist es wichtig, dass man zuerst rauskriegt, woher sie kommen. Die waren aus New York und da ich mal in NY gelebt habe, haben wir uns gleich sehr gut verstanden. Wir haben uns erst mal über die Leute aus New Jersey lustig gemacht und ich kann ja auch deren Dialekt gut nachäffen."
"Okay, und was hast du mit denen so veranstaltet?"
"Die wollten so 2 Stunden lang was von Berlin sehen. Mit nur einfachen Rumfahren werden zwei Stunden eine lange, lange Zeit. Ich habe sie an verschiedene Örtlichkeiten gefahren und bin dort mit ihnen rumgelaufen."
"Ja, wo denn so?"
"Unter anderem waren wir am Heinrichplatz, Döner essen. Das hat ihnen alles so gut gefallen, dass sie mir das Doppelte vom Vereinbarten gezahlt haben."

Mal abgesehen davon, dass ich keinen Schimmer habe, wie man in New Jersey so spricht, ehrlich, nie im Leben wäre ich draufgekommen, dass es einen New Yorker beeindrucken könnte, in Kreuzberg Döner zu essen.
Aber da kann man mal sehen, was manche Berliner Taxifahrer so alles drauf haben.

Montag, 28. Juni 2010

Der englische Sonntag (2)

oder wie ein Berliner Taxifahrer das Spiel England vs Deutschland erlebte.
Ich hatte es ja angekündigt. Ich habe es tatsächlich durchgezogen. Und es kam (fast) alles, wie es in den Kommentaren diskutiert wurde. Zuerst habe ich die 50 €uro Umsatz gemacht, von denen Sash gesprochen hatte. Und das kam so:
Sonntag 15:00 Uhr. Die Halten leerten sich in Windeseile. Ich stand am Pariser Platz. Die Kollegen vor mir fuhren einer nach dem anderen leer davon. Da ist schnell noch ein Fahrgast ins Auto gehechtet, wohl in der Angst, ich würde ihn auch stehen lassen.
Wie mein Tipp für das heutige Spiel sei, fragte er mich. Ich antwortete, dass ich glaube, dass diese deutsche Mannschaft noch zu jung sei, um den Engländern Paroli bieten zu können. Er meinte etwas erstaunt, dass ich jetzt aber der Erste sei, der das so sieht.
Die Unterhaltung fand in Englisch statt und so schreibe ich sein Statement in der Originalsprache: "I'm from Argentina, I hope that England wins. The Englisch - we kick ass. Germany, difficult. Last time we lost, penalty shoot out ..." In Anspielung auf den vermeintlich nächsten Gegner der Argentinier.
Er wollte zum Swiss-Hotel und meinte, er würde mit mir gerne zum Flughafen Tegel weiterfahren. Er brauche nur ein paar Minuten um sein Gepäck zu holen. Aber immer wieder gerne.
Aus den "paar Minuten" wurde über eine Viertelstunde und so hatte ich zum Schluss 30 € auf der Uhr.
Und nun?
Ja, ich wollte es wissen. Ich fuhr zurück zum Pariser Platz. Keiner da ausser mir. Einen Fahrgast hatte ich innerhalb einer Minute.
"Ah, Sie haben mich doch gestern schon gefahren. Bitte wieder zum ICC."
Ja, es stimmte. Im ICC findet z.Zt. ein Kongress mit Leuten, die was mit Blut zu tun haben, statt ... ist ja auch egal. Am Vortag hatte ich ihn und eine Gruppe von Menschen dorthin gebracht.
Ein Niederländer, wie alle Niederländer, sehr fußballinteressiert. Was um Gotteswillen sei denn heute und gerade jetzt eben für eine Veranstaltung, bei der er anwesend sein müsste.
"Ich bekomme da eine Auszeichnung. Da ist auch der deutsche Gesundheitsminister anwesend. Da kann ich nicht fehlen." Au Backe, den hat es ja übelst erwischt.
Das Spiel lief natürlich im Radio mit und wir fuhren über die fast menschen- und autoleere Kantstraße Richtung ICC. Nur an der Ecke Wilmersdorfer ein ganz schüchterner Winker. Kurz vorm Ziel: 1:0 für Deutschland. Neben mir an der Ampel ein Cabrio. Ich, in meiner Euphorie zu meinem Nachbarn: "Und ich hätte ja den Klose erst gar nicht mit genommen." Lachen, Hupen.
Zurück Richtung Wilmersdorfer - vielleicht steht er ja noch, der Winker. Schade, ein Kollege direkt vor mir hatte ihn schon im Auto.
Also weiter Richtung Heimat, ich hatte ja die zweite Halbzeit gucken anvisiert.
Noch kurz am Ostbahnhof vorbei. Vier Taxen, keine Menschen. Inzwischen 2:1. Halbzeit. Okay, Feierabend. Verdammter Mist, ausgerechnet heute kein Parkplatz an der Ablöse. 2. Halbzeit. Das Auto nach etwas Rumgesuche irgendwo abgestellt. Abrechnung, Schlüssel abgeben. Mann, das dauert immer... Nur schnell nach Hause, bevor das Spiel zu Ende ist.
Auf der Kottbusser Brücke, kurz vor meinem Ziel, irgendetwas ist passiert. Was positives. Vor der Ankerklause lauter jubelnde Menschen, Jubelschreie auch von schräg gegenüber. Ich bin, entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten, hupend in den Graefe-Kiez eingebogen. Aber wie könnte es auch anders sein, kein Parkplatz weit und breit. Ganz am Ende meiner Straße endlich ein Parkplatz.
In meiner Straße gibt es ja etliche Kneipen, das heißt z.Zt. auch etliche Fernseher. Gleich beim  ersten bin ich hängen geblieben und so kam es, dass ich den Rest der 2. Halbzeit beim Public-Viewing verbracht habe.
Ende gut, alles gut.

Freitag, 25. Juni 2010

Der englische Sonntag

Es kam, wie es kommen musste. Ausgerechnet zu einer meiner Hauptumsatzzeit, Sonntag um 16:00 Uhr wird nun der Klassiker gespielt.

Sonntagsnachmittag ist im Berliner Taxi-Geschäft sehr oft mit ziemlich gutem Umsatz zu rechnen. Die tausenden von Besuchern unserer Stadt haben ja vielfach ihre Abreise auf den letzten Wochentag gelegt, und das ja nicht in letzten Tagen, sondern schon vor längerer Zeit.

Meine Gedankengänge zum kommenden Sonntag:

Einfach den Umsatz ignorieren, gegen halb vier Feierabend machen und Spiel gucken.

Spiel sausen lassen und darauf bauen, dass die meisten Kollegen meinen oben genannten Gedanken aufnehmen und ich mit mit einer handvoll anderer Jagd auf verzweifelte Kunden machen kann, die ihren Flieger kriegen müssen.


Es könnte natürlich genausogut sein, dass es ab 16:00 Uhr auch in Berlin zu einem völligen Stillstand des öffentlichen Lebens kommt. (Vielleicht schaffe ich es dann wenigstens zur 2. Halbzeit?)
Aber auch das kann ja mal ein interessantes Erlebnis sein.

Hmmmm. Ich bin noch unschlüssig. Aber das schöne am Taxifahren ist ja, man kann das selbst und ganz alleine entscheiden!

Dienstag, 22. Juni 2010

Unsereins kann ja gar nicht anders


Aha, wir werben jetzt schon damit, dass wir Steuern zahlen.


Hmm, DIE Idee. Ich klebe mir ein Schildchen ans Taxi:
Ich zahle Steuern in D. Fahren Sie mit mir.

Wie das immer alles so klappt

Eine Vorbestellung für das Hotel Melia in der Friedrichstraße. Die Fahrgäste, ein älteres Ehepaar wollte nur zum Alexanderplatz und von dort mit einer Reisegesellschaft in den Spreewald. Er hatte die Reise einschließlich des Hotelaufenthaltes bei einem Preisausschreiben gewonnen. Aha, es gibt da also tatsächlich auch jemanden, der bei solchen was immer auch Rätseln was gewinnt.
Woher sie kamen haben sie mir nicht verraten, aber ich schätze den Heimatort als ziemlich ländlich ein.
"Also in diesem Hotel, da klappt ja alles. Abends bestellt man sich ein Taxi für morgens und das steht dann tatsächlich vor der Tür."

Ja, erstaunlich, was so alles geht in der Großstadt, gelle.

Montag, 21. Juni 2010

Auto des Tages (11) London Taxis

So ab und zu sieht man sie in Berlin. Die London Taxis.
Gestern hatte ich die Gelegenheit, mal mit der Besitzerin von dreien, die in Berlins Straßen unterwegs sind, zu reden. Einen rechtsgesteuerten und die beiden anderen als linksgesteuerte Ausführung. Die Dinger sind geräumig, originell und haben jede Menge Sonderaustattungen, wie Rampe für Rollstuhl, viel Gepäck und Stauraum, Sitzplätze für, ich glaube 6 Personen. Und sehen, zumindest hier in Berlin, originell aus. Öfter mal werden sie auch aus der Schlange rausgerufen und sie haben wohl auch den Kopf voll, die vielen Vorbestellungen zu erfüllen. Allerdings sollte man immer einen Mechaniker an der Hand haben, da Original-Ersatzteile ein Vermögen kosten. Wie sie erzählte, die Bremsklötze eines Renault würden aber auch passen.
Meine Anfrage, ob ich mal nur eine Schicht damit fahren könne, hat sie negativ beschieden. :-(

Witzig sehen sie ja aus.

Auch die Innenausstattung kann sich sehen lassen.
Links sind noch zwei Klappsitze, so dass man sich gegenüber sitzen kann.



Ein Video von Auto-News. Hier das Video bei You Tube


Ich selbst bin in London einmal mit so einem Gefährt transportiert worden. Das war allerdings eine ziemliche Rumpelkiste.


Interessante Details noch im Spiegel. Das könnte der Gatte meiner Gesprächspartnerin sein.

Irgendwann nervt es, lieber Tagesspiegel

In unregelmäßigen Abstand tut sich ja der Tagesspiegel ganz besonders dadurch hervor, Berliner Taxifahrern eine mitzugeben. So auch jetzt am Samstag wieder. So sehr ich ja auch die Kritik am Verhalten von manchen Kollegen selber schon thematisiert habe und mich darüber ärgere, so sehr geht mir der Tagesspiegel mit seinem Sommerloch-Theater auf den Keks. Und heftig wird es im Kommentarstrang. Da schreibt eine/r, dass er/sie vor 38 Jahren mal ein unangenehmes Erlebnis mit einem Taxifahrer hatte. Gutes Gedächtnis, der Mensch. Bei allem Verständnis für den Ärger über so manchen Vollposten unter den Kollegen, ehrlich, ich hatte auch schon jede Menge unangenehme Erlebisse mit U-Bahn-Personal, Busfahrern, Bahnangestellten, Fluggesellschaften u.s.w. Aber irgendwie muss man sich ja fortbewegen.
Wie wäre es denn, wenn mal jemand einen Artikel über die tausenden von "anderen" Kollegen schreibt, die tagaus, tagein ihren Job zur Zufriedenheit ihrer Kunden machen? Da könnte man wohl aber nicht so reisserische Überschriften generieren.

Sonntag, 20. Juni 2010

Warme Hintern

In Erwartung eines schwungvollen Früh-Morgens-Geschäfts (am Vortag war der CSD) stand ich in aller Frühe am Ostbahnhof, dem Sammelbecken vieler Nachtschwärmer. Es hat aber fast eine halbe Stunde gedauert, bis zwei Jungs sich zu mir in's Taxi setzten, mit dem Fahrziel Rankestraße. Okay, nette Tour, die Jungs nicht völlig breit und durchaus zu einer lustigen Kommunikation fähig. Gleich nach dem Einsteigen betätigte der neben mir sitzende Fahrgast zu meinem Erstaunen die Sitzheizung. So kalt war es aber wirklich nicht!
Da ist es mir rausgerutscht:
"Sitzheizung? Ach so, war ja Christopher-Street-Day"

(Dass ich nicht zu Homophobie neige, dürfte ja inzwischen bekannt sein. Der Spruch lag da einfach nur so rum.)

Mehr Vokale bitte

Dass im Zeitalter von SMS und Internet so langsam die Vokale im Aussterben gegriffen sind, daran habe ich mich ja (fast) gewöhnt, aber WTF ist das hier:


Aufmerksamkeitsheischende Non-Vokal-Werbung? (Ja, ein paar haben sie noch übrig gelassen.
Geht weiter mit Opening soon. Oder so.)

Mittwoch, 16. Juni 2010

Ich fahr Taxi


Ich konnte jetzt einfach nicht widerstehen.


So ein Rückblick in die eigene Jugend ist schon manchmal mit ein bisschen unfreiwilliger Komik verbunden.

Schmink-Taxi

Kann mir mal jemand sagen, warum dieses nette Taxifilmchen auf meinem Rechner nicht läuft, sondern nur auf dem Nachbarrechner, der auch nicht mehr Plugins installiert hat. In der oberen Reihe ganz nach rechts scrollen, das letzte auswählen (cut Up: Taxi plus)

(Mit Dank an Robert)

Dienstag, 15. Juni 2010

Ob er das schon wusste, der Bundespräsident?

Aha, das meinte also Horst Köhler als er sagte:
"Meine Einschätzung ist aber, dass insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen negativ durch Handel, Arbeitsplätze und Einkommen. Alles das soll diskutiert werden und ich glaube, wir sind auf einem nicht so schlechten Weg."

Adlon failed, aber mir wird es schmecken

Für den frühen Sonntagmorgen hatte ich mich unverbindlich mit einem Russen, den ich am Vortag gefahren hatte, am Hotel Adlon verabredet. Der brauchte so gegen halb acht einen Taxi-Lift nach Schönefeld. "Wenn ich rauskomme, werde ich nach Ihnen Ausschau halten." Schöne Tour und so war ich ungefähr zehn vor halb am Taxistand, wartete und stieg auch aus, um mich zu zeigen. Da war ich noch Zweiter und kam mit dem Doorman ins Gespräch. Er meinte, sie hätten heute einen anstrengenden Tag vor sich. 240 Abreisen!
Aber wie es halt manchmal so ist, kurz vor halb kriegte ich dann eine andere Tour, "nur" zum Flughafen Tegel. Auch gut. Aber mein Tagesplan stand dann natürlich schon fest.
Es lief dann auch ganz gut am Adlon, nur kriegte ich nicht die Flughafenfahrten, sondern nacheinander: Nicolaiviertel, Martin-Gropius-Bau, Hotel Park Inn und Hauptbahnhof. Touren mit max. 7 €.
Mittags stand ich dann mal wieder als Zweiter am Stand und beobachtete die etwas hektischen Aktivitäten der Doormen, ob der großen Abreisewelle. Mir stach ein junges Paar ins Auge, das einem Hotelangestellten einen Gepäckschein in die Hand drückte. Ich taxierte die beiden und kam zum Schluss - ganz eindeutig Tegel. Oder doch nicht? Die Brille des männlichen Teils sah sowas von Hamburg aus, vielleicht doch nur Hbf? Hmm, ich beschloss, die will ich haben. Es zog sich mit dem Gepäck und ich wurde tatsächlich Erster. Und es zog sich weiter. Hoffentlich steigt jetzt kein zum-Neuen-Museum-bitte-Fahrgast ein. Nach insgesamt etwa 20 Minuten, endlich! Ich hatte sie. Ich war in Gesprächslaune und teilte den beiden gleich meine Gedankengänge, einschliesslich des von mir vermuteteten Herkunftsortes der Brille, mit und er brach in schallendes Gelächter aus. Die Brille hätte er tatsächlich in Hamburg gekauft, aber sie müssten jetzt nach Tegel. Das Eis war gebrochen und wir haben uns sehr angenehm und angeregt unterhalten. Sie haben sich etwas über den Service vom Adlon mockiert (bei ihrer Ankunft hatten die ihre Buchung verbummelt und sie mussten die erste Nacht in einem anderen Hotel übernachten, der Frühstückspreis sei mit 39 € völlig überteuert und dann auch noch 20 Minuten auf das Gepäck warten) und ich erzählte viel über Berlin, über die Gefahren durch Immobilien-Investoren und den harten Winter, wochenlang nicht geräumte Gehwege und, und, und. Sie stammt aus Bayern und er aus NRW, aber mittlerweile wohnen sie in Zürich. Richtig nett, die zwei. Am Flughafen dann, nach einem normalen Trinkgeld, haben sie noch kurz was miteinander geflüstert und dann sie zu mir: "Trinken Sie Alkohol?" "Bei der Arbeit nie." "Wir hätten da noch ein kleines Trinkgeld für Sie." und kramte kurz in einem Koffer. Herauskam eine Flasche Veuve Clicquot Ponsardin. "Die haben wir vom Adlon als Entschädigung erhalten. Für die nette Unterhaltung und bleiben Sie wie Sie sind."

Sowas tut ja manchmal sowas von gut!
Danke nach Zürich.

Grund für dieses ungewöhnliche Trinkgeld könnte natürlich auch das Verbot der Mitnahme von Flüssigkeiten an Bord eines Flugzeuges sein, ich nehme es aber lieber als persönliches Dankeschön. :-)

Montag, 14. Juni 2010

Das mit den Fuffis

Ich gehöre mit Sicherheit nicht zu den Kollegen, die beim Anblick eines 50 €uro-Scheins, den ein Kunde zum Bezahlen aus dem Portemonnaie zückt, schon gleich in Ohnmacht fällt und irgendwas von: "Da kann ich leider nicht rausgeben" oder "Da müssen wir zu einer Wechselstelle fahren." stammelt. Dazu bin viel zu gut organisiert und habe immer genügend kleine Scheine in der Tasche, um auch mal zwei oder vielleicht auch drei Fuffis kleinzumachen.
Am Samstag wurde aber meine "Organistion" auf eine große Probe gestellt.


So sah es nach den ersten 5 Fahrten in meinem Geldbeutel aus. Den Rest des Tages musste ich dann tatsächlich um Kleingeld kämpfen.

Nachtrag 11:20 Uhr
Bora hat mich draufgebracht. Ich wollte noch was zum Thema veröffentlichen


Probleme über Probleme...

Kreissägen plus Vuvuzela

Eine Vorbestellung zu 6:45 im tiefsten SO 36 - Wrangelkiez. Pünktlich kamen sie raus, hatten aber zu meiner Überraschung einen Kindersitz unterm Arm und das dazugeörige Kleinkind im Schlepptau. Ich geb's ja zu, ich hab's nicht so mit Kindern. Im Taxi sind sie aber in der Regel ziemlich kleinlaut und geben Ruhe. Nicht in diesem Fall. Die Mutter warnte mich schon mal vor: "Sie zahnt gerade und hatte eine unruhige Nacht." Okay, schon während des Vorgangs des in den Kindersitz-Setzens ging es los mit dem Gekrähe. Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit hoffte ich diesmal, dass es nur zum Ostbahnhof gehen würde (5-6 Minuten Fahrt). Nee, ausgerechnet diese Fahrt sollte nach Tegel gehen (halbe Stunde). Das arme kleine Ding musste leiden und mit ihm die Eltern und der Taxifahrer. Ununterbrochen hat sie geschrien in einer Mischung aus Kreissäge und Vuvuzela in einer Lautstärke, die woanders (bei Clubs oder ähnlichem) als Körperverletzung bezeichnet werden würde. Mama hat es dann mit beruhigendem Singen von Schlafliedern versucht und je länger sie gesungen hat, desto lauter wurde die Kreissäge. Und ich habe mich nach so einem Teil gesehnt. Nächster Versuch: ein Handy mit diversen Midi-Klängen. Eines davon fand das Kleinkind irgendwie interressant. Aber nur für ungefähr 10 Sekunden hat es die Dezibel etwas heruntergeschraubt, dann ging es unverändert weiter.
Beim Aussteigen am Flughafen flüsterte mir der Vater noch zu: "Bloß gut, dass ich nicht mitfliegen muss."
Ich habe nach dieser Fahrt alle Fenster zugemacht, den Funk ausgestellt und erst mal die Ruhe genossen.

Und apropos: Geht das hier eigentlich als Kindersitz Klasse 2 durch?

Mittwoch, 9. Juni 2010

Das Spiel mit dem runden Ball, das 90 Minuten dauert

Für alle Leser, die was mit Fußball am Hut haben. Ich hatte mich ja schon als Fußball-Fan geoutet. Natürlich würde ich nie mit so einem Fahrzeug durch die Gegend fahren und auch mein Nationalstolz hält sich doch eher sehr in Grenzen. Anschauen werde ich mir aber doch soviel Spiele wie möglich.
Meine Firma hat, wie bei allen großen Fußballveranstaltungen,  eine eigene Tipprunde gegründet. Und da sind ja Partien dabei - also woher soll ich wissen, wie das Spiel Japan vs Kamerun ausgehen wird? Na ja, die anderen Mittipper wissen das genauso wenig. Und deshalb heisst das ja "Tippen". Auch allgemeine Tipp-Fragen kommen darin vor: Wer wird Weltmeister? Mein Tipp: Spanien - weil alle das sagen. Wie weit kommt die deutsche National Mannschaft? Mein Tipp: Viertelfinale.

Für alle, die meinen sich in der WM Historie auszukennen und gerne quizzeln, der Spiegel hat da ein paar Fragen. Heftig, ich hatte nur vier Richtige.

Und der Tagesspiegel und Zitty haben die (schönsten?) Public-Viewing Locations Berlins zusammengestellt.



Mal sehen, wie sich das auf den Taxi-Umsatz auswirkt. 2006 war kurz vor einem wichtigen Spiel (da gab es die meisten Winker) meine Standard-Frage an Fahrgäste: "Na, zu welchem Fernseher darf ich Sie jetzt fahren?"

Von mir aus kann es losgehen.

Dienstag, 8. Juni 2010

Neuer Brückenschmuck?

Ist das jetzt ein neuer Brückenschmuck auf der Schlossbrücke?


Nein, das ist bei 28°C körperliche Höchstleistung.

Auflösung Bilderrätsel (17)

So, jetzt die Auflösung komplett.

1) von links nach rechts: Wihelm Pieck, Otto Grotewohl, Walter Ulbricht.
Anlass war der Vereinigungsparteitag von KPD und SPD in der sowjetischen Besatzungszone  am 22. April 1946 im Admiralspalst in Berlin.

2) Ernst Thälmann in Haft.

3) Auf dem Marx-Engels-Forum.
Vor den Figuren reihen sich vier Doppelstelen aus Edelstahl, auf denen Dokumentarfotos aus Geschichte und (DDR-) Gegenwart der Arbeiterbewegung von Arno Fischer und Peter Voigt zusammengestellt und in einem Elektroerosionsverfahren in die Stelen eingearbeitet wurden. Die Fotografien sollen die historische Bedeutung des Marxismus dokumentieren...
Stadtentwicklung Berlin.

Und @Reinhold
Gedenkstätte Ziegenhals gibt es wohl nicht mehr.

Montag, 7. Juni 2010

Auch Helden haben schlechte Tage

Upps


Gesehen vor dem Jüdischen Museum.

Bilderrätsel (17)

1) Wie heißen die drei Personen im Vordergrund und bei welchem Anlass wurde das Original-Foto gemacht?


2) Wer ist die Person auf dem Foto und wo wurde das Original-Foto aufgenommen?


3) Wo in Berlin habe ich gestern diese Fotos gemacht? (Kann man auch in München wissen.)

Heftig diesmal, ich weiß.

Hier die Auflösung

Sonntag, 6. Juni 2010

Blauer Tag

Heute Nacht war bei mir irgendwo im Haus eine dicke fette Party zugange. Und da ich der Letzte bin, der sich beschweren geht, wenn es anderen gut geht und sie feiern.... nu' dann hatte ich halt eine schlaflose Nacht. Da auch noch diese Radfahrsternfahrt in der ganzen Stadt unterwegs war  und an vernünftiges Taxifahren sowieso nicht zu denken war (mein Mitgefühl gilt den vielen Berlin-Besuchern, die sich heute echt was einfallen lassen müssen um zu ihren Flughäfen und Bahnhöfen zu kommen), habe ich beschlossen, heute mal blau zu machen. (Wenn einer der Cheffes jetzt mitlesen sollte, wird [fast] nie wieder vorkommen.)


Und jetzt nichts wie raus in's Freie, Sonne tanken.

Viel Lärm und dicke Luft

Am einem sonnigen Junitag in Berlin.

Die Grillsaison ist eröffnet. Nebelschwaden im Tiergarten


Ein paar hundert Biker haben auf dem Pariser Platz für mehr Rechte der Motorradfahrer im Straßenverkehr demonstriert.


Das wollte gar nicht mehr aufhören.

Freitag, 4. Juni 2010

Bielefeld pssst

Ich glaube, der erste Internet-Joke, der den Weg in's Kino geschafft hat.


Weitere Links zum Thema
Spiegel
Die Bielefeldverschwörung

Und jetzt vorsicht bitte. Diese Seite nicht abspeichern. Gerne anonym weiterleiten.

Dienstag, 1. Juni 2010

Mangelnder Respekt vor dem "Volk"

Ausnahmsweise sind sich alle einig. Von taz bis BILD. (Pressestimmen zu Köhlers Rücktritt)

Die größte Respektlosigkeit vor diesem Amt ist der Rücktrit aus Dünnhäutigkeit.

So ein neues, gepflegtes Taxi kann sich auszahlen

Da stand ich Richtung Feierabend  als Zweiter mal wieder am Adlon. Und vor mir ein mir unbekannter Kollege, mit einer, sagen wir mal, nicht so ganz neuen und auch nicht unbedingt gepflegten Taxe. Einer der Doormen vom Adlon gesellte sich zu uns, um seine Trinkgeld-Münzen bei den Taxifahrern in harte Scheine zu wechseln. Wir haben dann ein paar Worte gewechselt wie: "Dafür will ich aber die nächste Schönefeld-Tour." Der Kollege: "Nein, die hat er schon mir versprochen ha, ha." Was man halt so an scherzhafter Konversation betreibt.

Kurz darauf kam ein anderer der "Gepäckträger" des Adlons mit einem Koffer und einem Herrn im Schlepptau, redete ganz kurz mit dem Kollegen, deutete auf mich und lud den Koffer in meinen Kofferraum. Der Herr wünsche nur mit mir zu fahren.
Der neue Fahrgast erklärte mir dann, dass er mich schon auf der Rücke im Visier hatte und unbedingt mit diesem neuen Auto fahren wollte, jetzt aber die Zeit knapp wurde und er das einfach gemacht hätte - den Zweiten zu nehmen. Meine Erklärung, dass das gar nicht nötig gewesen wäre, da der Fahrgast das Recht hat, sich das Taxi seiner Wahl zu nehmen und dass dann auch keiner meckert, quittierte er mit einem: "Ach, dann hätte ich das ja gleich machen können. In Frankreich flippen die Taxifahrer da völlig aus. Jetzt aber schnell zum Flughafen Schönefeld."