Donnerstag, 29. Oktober 2009

Grusel-Kabinett

Vielleicht wird es ja doch ganz lustig mit der neuen Regierung



Ausschnitt: Auslandsjournal (ZDF), 28. Oktober 2009 via politblogger

Montag, 26. Oktober 2009

Hotel der Ahnungslosen

Am Sonntag Vormittag stand ich ausnahmsweise mal an der Halte vor dem Hotel de Rome. Das ist eines dieser Luxushotels, von denen Berlin ja einige zu bieten hat.. Schon nach 10 Minuten tritt der Doorman zu mir ans Auto.
"Können Sie für uns eine Materialfahrt machen?"
"Klar."
"Kurz vom Hauptbahnhof eine Packung [Acetylsalicylsäure-haltige Brausetabletten +C] holen?"
"Wird erledigt"

Eine ganz witzige Tour, hat mit Hinfahrt, Wartezeit und Rückfahrt 15 € gebracht.

Natürlich wollten sie beim Hotel dann eine Taxi-Quittung.

"Soll die Fahrstrecke draufstehen?"
"Schreiben Sie einfach von HDR zum Hbf und zurück"
"Also HdR ist in Berlin das Haus des Rundfunks"
"Sehen Sie, wenn Sie in Zukunft wieder HDR hören..."
"...werde ich trotzdem in die Masurenallee fahren."

(Fast) nichts gegen Luxushotels und Tourismus, aber ein bisschen auf Berliner Geschichte aufpassen sollte man schon. Jede/r Berliner/in kennt unter dem Namen HdR das Funkhaus in der Masurenallee.
Ob die überhaupt wissen, was direkt vor ihrer Nase am 10. Mai1933 passiert ist?





Funkwecker verschläft

Am Wochenende wurde ja der Zeit wieder ihre richtige nummerische Zuordnung gegeben. Das ist gut für alle, die am Sonntag nicht arbeiten müssen. Es kann sogar gut sein für Menschen, die arbeiten müssen. Wie gesagt, kann.
Davon ausgehend, dass mein Nachtfahrer nicht die ganze für ihn gewonnene Stunde ausnutzt, nahm ich mir vor, eine halbe Stunde früher zu erscheinen. Da ich im Besitz eines dieser Funkwecker bin, die Nachts automatisch die Zeit umstellen, also, was musste ich tun? Die Weckzeit eine halbe Stunde früher einstellen! Soweit, so klar.?
Ein Beispiel:
Normaler Arbeitsbeginn 6:00 Uhr. Von Weckerklingeln bis Arbeitsplatz 1 Stunde = Weckzeit 5:00 Uhr. Eine halbe Stunde früher = 4:30 Uhr.
Jetzt hat aber mein schicker Funkwecker zum ersten Mal die Umstellung verpennt. Wie spät war es, als er geklingelt hat? Und wie war mein Zustand, als ich, am Frühstückstisch sitzend, den Fehler bemerkt habe?

Freitag, 23. Oktober 2009

Alte Geschichten (6)

Wie in allen Berufen, ist es auch beim Taxifahren so, dass man als Anfänger noch viel zu lernen hat. Und manchmal sogar richtig Lehrgeld zu zahlen hat.
Nach so ungefähr 2 - 3 Monaten als Greenhorn unterwegs, hatte ich mal einen Fahrgast, von dem ich im Nachhinein betrachtet sogar sagen würde, er war einfach besser.
Am Ostbahnhof eingestiegen, wollte er zur Ringslebener Str. Etwas verunsichert, da ich die Straße nicht kannte (sollte man kennen), musste ich über Navi dahin fahren, was mir immer etwas unangenehm ist. Umso erleichterter war ich, als herausstellte, dass mein Fahrgast ein sehr netter, angenehmer und unterhaltsamer Zeitgenosse war. Er erzählte, dass er erst seit kurzem in Berlin sei und einfach die erstbeste Wohnung genommen habe und da jetzt wieder wegziehen wolle. Eigentlich sei er aus Koln, finde aber Berlin Spitze. Er war Mitte 30, szenisch gekleidet und sehr locker. Er fragte mich noch ein bisschen über Berlin aus, wo gute Wohngegenden seien, wie man an die Geheimtipps kommen könne und überhaupt haben wir uns sehr angenehm unterhalten. Nie hätte ich diesem netten Menschen was Böses zugetraut.
In der Ringslebener Str. angekommen hatte ich ca. 20 € auf dem Taxameter. Er ließ mich vor einem dieser Wohnsilos halten und eröffnete mir, dass er jetzt kurz in seine Wohnung müsse, um mein Geld zu holen. Wie ich es gelernt hatte, habe ich dann, wohl etwas halbherzig, nach einem Pfand gefragt. Er habe jetzt gar nichts dabei, er könne mir aber seine Handynummer geben und ausserdem schrieb er mir seinen Namen, seine Anschrift, sogar den Aufgang und das Stockwerk auf einen Zettel. So richtig gut fand ich das zwar nicht, aber naja, ist ja ein netter Kerl.
Und warum erzähle ich diese Geschichte? Genau, ich habe nie wieder etwas von ihm gehört. Und hey, du Sonnenschein, solltest du wider Erwarten dieses hier lesen, behalt das Pfund. Warst halt tatsächlich besser. Heute würdest du aber damit bei mir nicht mehr durchkommen.

Seit jenem Erlebnis lasse ich niemanden mehr aus dem Auto, ohne dass er mir nicht zumindest sein Basecap als Pfand hinterlässt. Auch nicht, wenn es dann betretene Gesichter gibt.
"Sowas würde ich doch nie tun."

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Online Taxikosten in ganz Deutschland

Schon praktisch. Da haben sich ein paar Berliner die Mühe gemacht, die Taxitarife von 37 deutschen Städten zu recherchieren und diese mit Google Maps zu verknüpfen. Das heißt auf Deutsch: Stadt auswählen, bei Google Maps Startadresse und Zieladresse eingeben und schwupps, oben rechts erscheint der Fahrpreis.
So habe ich rausgekriegt, dass ich vom Stuttgarter Flughafen zur Verwandschaft in der alten Heimat knappe 80 € bezahlen müsste. Bleibe ich doch lieber bei der S-Bahn.

Takeataxi

via autorenexpress

Montag, 19. Oktober 2009

Der Hammer



Wieviele Schreibfehler werden hier öffentlich präsentiert?
klicken zum Vergrößern.




Beim Taxi-Blog gab es vor kurzem auch ein Fehlersuchbild



Wochenendgeschichtchen

Samstagvormittag.
Ein Pärchen mittleren Alters steigt ein.
"Vennus"
"? - Do you mean the convention in the Convention-Center at Messedamm?"
"No English. Italiano?"

Zu ihrem Glück wusste ich, dass auf dem Messegelände die Fachmesse für Erotik und Sex  "Venus" stattfand, wohin ich sie fuhr. Volltreffer.

Aber manchmal staune ich schon, mit welchen Fremdsprachenkenntnissen sich die Menschen ins Ausland trauen. Die hatten nicht mal einen Flyer oder so bei sich.



Ganz früher Sonntagmorgen.
Partygast-Pärchen in Kreuzberg. So alt wie Partygäste halt sind.
Sie:
"Prenzlauer Allee bitte."
Die beiden unterhielten sich auf Englisch. Ich habe davon nicht viel mitgekriegt - es war meine erste Tour am frühen Morgen und hat mich auch nicht interessiert. Nur so viel: Sie hatte wohl zugesagt, mit ihm in sein Hostel zu kommen.
In der Prenzlauer Allee angekommen, fragte ich mal vorsichtig: "Wo genau". Sie fragte bei ihm nach der Hausnummer. Er: "Number 160, Generator-Hostel". Ich: "Dieses Hostel befindet sich aber in der Storkower Str." Sie zu ihm: "Oh, I'm sorry. But I can get off here." Welch Zufall, sie wohnte hier um die Ecke und die arme Sau musste jetzt den ganzen Weg zurück fahren und alles bezahlen.




Sonntagmorgen.
In der Holzmarktstr. hatte die Polizei eine große Verkehrskontrolle aufgebaut. Ich fuhr trotzdem dort entlang, da sie normalerweise Taxis in Ruhe lassen und direkt hinter der Polizeiabsperrung vier Personen am Straßenrand standen, die so aussahen, na ja, wie halt potentielle Kunden so aussehen. Die drei Autos vor mir winkten sie links rein und mich ließen sie durch, so dass ich die Fahrgäste einladen konnte.
Gast: "Wir haben gerade unseren Fahrer verloren. Der musste blasen: 1,0 Promille. Jetzt bringen sie ihn zur Blutentnahme."
Ich: "Na, 1,0 ist ja nicht sooo viel"
Gast: "Da waren aber auch noch andere Sachen im Spiel. Das wird teuer."

Wurde dann eine 10 € Tour mit Anschlussfahrgästen.
Dank an die Bu...Polizei.




Sonntagmittag
Weiblicher Fahrgast aus München auf dem Weg zum Flughafen Tegel.
"Wieso heißt denn diese Seite des Brandenburger Tors Platz des 18. März"?
"Ein Gedenken an die Revolution 1848"
"Und was war da am 18. März?. Ich frage, weil ich an einem 18. März geboren bin."
"Äh - das weiß ich auch nicht so genau. Aber ich kann es rauskriegen. Zu Hause habe ich jemand, die hat 'nen Dr. in Geschichte. Soll ich sie mal anrufen?"
"Auja, gerne. Das interessiert mich sehr."
Also rief ich kurz zu Hause an und erfuhr, dass es am 18. März 1848 in Berlin zu den Barrikadenaufständen kam.
Darauf sie:
"Na, das ist ja echter Taxifahr-Service."
Das Trinkgeld war trotzdem mickrig.


Um das mal festzuhalten. Das Wochenende war mal wieder voll mit Sex, Drugs and History.

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Alte Geschichten (5)

Es muss so im Herbst 2006 gewesen sein.
An einem Sonntagmorgen gegen acht Uhr. Eine Winkerin am U-Bahnhof Heinrich-Heine-Str. Eine Dame im Alter Mitte Dreissig.

"Zum Platz-vor-dem-Neuen-Tor bitte."

Es war ihr zu umständlich weiter mit U- und S-Bahn zu fahren. Irgendwie kam das Gespräch auf die Ladenöffnungszeiten, die damals sehr in der Diskussion waren. Obwohl ich selbst ja durchaus gewerkschaftlich organisiert bin, fand ich den Zirkus, den Verdi und Konsorten zu diesem Thema veranstalteten, völlig daneben.  Da ich schon immer im Dienstleistungs-Sektor arbeitete, waren Arbeitszeiten ausserhalb der normalen sieben-bis-vier-uhr Schichten völlig normal.
Sie war da aber anderer Meinung.
Ich:
"Wenn die Gewerkschaften gleichviel Energie und Aufwand in anständige Rahmentarif-Verträge investieren würden, anstatt völlig zu mauern, wären wir viel weiter."

Nochmal ich:
"Sie haben heute morgen doch bestimmt schon Radio gehört, haben eine Zeitung aus dem Briefkasten geholt, sind mit der U-Bahn gefahren, werden heute vielleicht noch ins Kino gehen, vorher einen Kaffee trinken oder Abends noch fernsehen - vielleicht ins Theater? Vorher noch Essengehen? Alles Dienstleistungen, die absolut selbstverständlich sind."

Es war ihr aber nicht beizukommen. Sie beharrte darauf, dass die Verkäufer/innen ganz arm dran wären.

Ich:
"Ich freue mich auf jeden Fall auf meinen nächsten USA Urlaub im Januar und auf die dortige Dienstleistungs-Mentalität. Es kostet zwar immer ein bisschen was, aber man kriegt dann auch den gewünschten Service"

Sie:
"Um Gotteswillen, solche Zustände wollte ich hier nie haben."

Ich habe sie dann vor der Parteizentrale der GRÜNEN abgesetzt. Konnte mir aber den Abschiedssatz nicht verkneifen:

"Schön doch aber, dass Taxifahrer auch Sonntags arbeiten."


Mann, wenn ich dran denke, vor zwanzig Jahren musste man seine Einkäufe Samstags bis 12:00 Uhr erledigt haben.

Montag, 12. Oktober 2009

Auto des Tages (8)





Ob's den auch in hellelfenbein (RAL 1015) gibt?
Kostet ja nur die Kleinigkeit von 100.000 €.


Schweiz

Ein Ehepaar aus der Schweiz bei mir im Taxi, auf dem Weg zu ihrem Hotel. Die Strecke führte am Bundesministerium für Finanzen vorbei.
"Jetzt kommen wir gleich am Arbeitsort des Liebling-Feindes der Schweizer vorbei."
Wie aus einem Mund:
"STEINBRÜCK."
Sie:
"Aber der ist ja jetzt weg vom Fenster."

Steinbrück und die Schweiz.

Totschlagargumente

Ich:
"So, das macht 8 Euro 60 bitte."
Fahrgast:
"Machen wir 8 ,50."
Ich:
"Warum?"
Fahrgast:
"Warum? Das ist ja ein Totschlagargument. Okay, machen Sie 9."

Warum, Otto
Warum die Zitronen sauer wurden.
Warum, Campino

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Gelb, Schwarz, Rot

"Gelb in Kombination mit Schwarz (hell contra nichthell) ist in der Natur eine Warnfarbe - typisch für giftige Tiere."

 Ganzer Artikel in der Berliner Zeitung.


Rot


Blick in meinen Hinterhof.
Die traurigste Zeit des Jahres hat endgültig begonnen.

Mittwoch, 7. Oktober 2009

E-K-P


Nu' is aber gut



Und nein, nicht im Prenzlauer Berg, sondern mitten in Treptow.



WiedervereinigungswiderSprüche

Die Vorbereitungen zum 20-jährigen Jubiläum des Mauerfalls am 9. November laufen ja auf Hochtouren. Wie es in den Herzen einiger Wiedervereinigten aussieht... na ja.



Krankenschwester aus Köpenick (mit sächsischen Akzent).
"Ich muss jetzt ein paar Jahre länger arbeiten. Die Rente mit 60 hat uns der 'Westen'  ja weggenommen."

Fahrgast aus dem westlichen Charlottenburg:
"Ich brauche den ganzen Scheiss rund um den Alex nicht"

Fahrgast aus Lichtenberg:
"Die DDR hatte die besten Ingenieure der Welt. Jetzt sind fast alle arbeitslos."

Tourist aus irgendwo:
"Der Ku'damm ist auch nicht mehr, was er vor der Wende war"

Tourist aus Schwaben:
"Was uns diese Wende gekostet hat. Na ja, Berlin hat's ja."

Ich weiß genau, dass ich davon noch mehr gehört habe. Aber fast immer erst, nachdem man  mich nach meiner Ost-West-Zugehörigkeit gefragt hat ("Sind Sie aus dem Osten oder Westen?" Diese Frage beantworte ich meistens mit: "Aus dem Süden"). Dabei bin ich bei diesem Thema ziemlich neutral.
Ich finde die Reisefreiheit, die wir als "West-Berliner" inzwischen haben, hervorragend. Mal soeben an die Ostsee fahren, ich lebe mit einer Frau aus dem ehemaligen "Osten"  zusammen und kann mir inzwischen nicht mehr vorstellen, nicht über die Schlesische Straße nach Treptow zu fahren. Ich finde, die positiven Errungenschaften sind ganz klar in der Überzahl. Ich will aber nicht bezweifeln, dass es für viele Menschen aus dem "Osten" und dem "Westen" auch Nachteile gegeben hat.


To be continued. Hat noch jemand ein paar Sprüche? So unsachlich wie die obigen?

Montag, 5. Oktober 2009

Riesig

Das war schon ein Ding. Die Riesen in Berlin. Kleine Riesin (7,5 m) sucht ihren Onkel (15 m).
Ich glaube, so voll habe ich die Stadt noch nie gesehen. Menschenmassen auf der Suche nach den Riesen und einem Eingang zum Einigkeitsfest. Teilweise ist in Mitte der Verkehr zum Erliegen gekommen. Und ich mitten drin. Aber auch zum erstenmal hat mir das gar nicht so viel ausgemacht. Weil - es war tatsächlich ein richtig gutes Event. Fahrgäste, die ich zwischendurch durchaus auch noch hatte, waren völlig hin und weg bzw. habe ich einmal sogar eine Frau gefahren, die immer noch leicht feuchte Augen hatte.
Mir war es leider nicht vergönnt, die beiden Wochenend-Stars bei ihrem Gang durch Berlin zu beobachten (wie auch, mit dem Auto).
Ich habe mir aber den Spaß gegönnt, sie beim Schlafen zu besuchen. Das hat mich zwar eine Stunde Arbeitszeit gekostet, dafür hatte ich einen Logenplatz. Sonntagmorgen um 9 Uhr zum Adlon gefahren, wohlwissend, dass um diese Uhrzeit da nur ganz wenig an Taxen gebraucht wird. Die anderen 10 Fahrer waren wohl auch nur zum Fotografieren da. Nach einer Stunde kriegte ich dann eine 5,40 € Tour. Das war's mir aber wert.
Wen's interessiert: hier meine Ausbeute.

Riesen

Hier ein Video der Abendschau.

Der Tagesspiegel und die Berliner mit Fotogalerien.


Und dann waren da noch:

Eine Million Menschen bei der Einheitsfeier
20 000 Besucher bei Eisenbahnfest
Und irgendwo waren auch noch tausend Motorradfahrer unterwegs, die ihrer im Straßenverkehr getöteten Artgenossen gedachten. (habe ich nur einen Artikel im Kurier gefunden, will ich nicht verlinken)

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Die Riesen kommen

Ich bin ja nicht so schnell zu beeindrucken mit irgendwelchen Großveranstaltungen in Berlin, aber das hier hört sich richtig spannend an.
Die Riesen kommen.

Mal sehen wie nahe ich den Riesen am Wochenende kommen kann.